Umwelt

Naturfonds «Salzgut»: Rund 70 Förderprojekte in drei Jahren

Der Naturfonds «Salzgut» kann nun bereits auf eine dreijährige Förderperiode mit insgesamt sechs Förderrunden zurückblicken. Zweimal pro Jahr werden Projekte ausgewählt und unterstützt, die zur Biodiversitätsförderung und Umweltbildung in den Regionen Baselland, Fricktal, Dorneckberg-Thierstein und Bex beitragen. Seither sind die geförderten Projekte kontinuierlich angestiegen. Im Oktober 2022 hat der Expertenrat weitere 13 Projekte bewilligt und unterstützt damit bereits 68 lokale und regionale Naturschutzprojekte vor Ort.

Naturfonds_Salzgut

Salzgut fördert und vernetzt die Region

Mittlerweile ist der Naturfonds «Salzgut» mit seinen 68 Förderprojekten in über 40 Gemeinden aktiv. «Eine Zahl, auf die wir stolz sein können. Sie zeigt die Stärke von «Salzgut» auf, Biodiversität rasch und unbürokratisch zu fördern», freut sich Dr. Andreas Bernasconi, Geschäftsleiter von «Salzgut». Der Naturfonds konnte sich in den letzten Jahren gut in der Region etablieren und an Bekanntheit gewinnen. Neben neuen Projekten kommen so auch immer wieder neue Förderpartnerinnen und -partner dazu, die etwas für die Natur machen möchten – Einwohner- und Burgergemeinden, Naturschutzvereine, Verbände und andere gemeinnützige Institutionen, Schweizer Pärke, Forstbetriebe oder Private. «Das Interesse ist gross und wächst stetig. In den Förderprojekten arbeiten wir mit circa 60 verschiedenen Institutionen und Organisationen zusammen, zum Teil bereits zum wiederholten Mal», so Dr. Andreas Bernasconi.

Dem Kontakt zu den lokalen Akteuren sowie der Vernetzung und dem Austausch untereinander messen der Naturfonds «Salzgut» und die Schweizer Salinen eine grosse Bedeutung zu. Jedes Jahr im Sommer wird deshalb mit ‘Salzgut am Ort’ eine Exkursion zu ausgewählten Förderprojekten organisiert – die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Förderpartnerinnen und -partnern sowie weiteren Interessierten offen. Benedikt Schmidt, der als Präsident des 10-köpfigen Expertengremiums amtet, war bei allen drei Veranstaltungen dabei. «So kann sich auch der Expertenrat ein Bild vor Ort von den umgesetzten Massnahmen machen und in den direkten Austausch mit den verschiedenen Akteuren treten. Und: Die Mitglieder des Expertenrats bekommen ein Gesicht und werden für die verschiedenen Praktikerinnen und Praktiker greifbar, was eine Diskussion auf Augenhöhe erleichtert».

Das Interesse ist gross und wächst stetig. In den Förderprojekten arbeiten wir mit circa 60 verschiedenen Institutionen und Organisationen zusammen

Dr. Andreas Bernasconi
Gemeinde Pratteln
Kinder einer Schulklasse markieren mit bunten Regenschirmen die künftigen Standorte von Obstbäumen in der Gemeinde Pratteln. Foto: Bürgergemeinde Pratteln, Heinz Weisskopf.

Mehr Projekte für Siedlungsräume

Ende Oktober 2022 hat nun der Expertenrat zum sechsten Mal in Folge neue Projekte bewilligen können. Die Fördersumme für die Umsetzung aller Projekte zwischen 2020 und 2022 beläuft sich aktuell auf 1.3 Millionen Schweizer Franken.

Mit dem neu geschaffenen Arten- und Strukturreichtum entstehen ökologisch wertvolle Lebensräume und Nischen sowie Unterschlupf- und Fortpflanzungsräume für eine Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten

Projekte im Siedlungsraum und im Wald sind bisher eher rar vertreten. Dafür widmen sich der Biodiversitätsförderung im Siedlungsraum diesmal gleich drei Projekte. So möchte zum Beispiel das Alterszentrum in Möhlin einerseits seine Aussenanlage naturnah und mit einer Vielfalt einheimischer Pflanzenarten gestalten und damit andererseits auch die Aufenthaltsqualität seiner Bewohnerinnen und Bewohner verbessern: eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Das Projekt der Forstverwaltung Rheinfelden verfolgt dagegen das Ziel einer lückenlosen und grossräumigen Vernetzungsfunktion von Waldrändern. Mit dem neu geschaffenen Arten- und Strukturreichtum entstehen ökologisch wertvolle Lebensräume und Nischen sowie Unterschlupf- und Fortpflanzungsräume für eine Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten.

Und schliesslich werden mit dem Projekt des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbandes BNV auch wieder Amphibien gefördert. Der BNV möchte am Elbisberg einen zusammenhängenden Lebensraum für die Geburtshelferkröte schaffen. Ziel ist es, diese stark gefährdete Art langfristig zu sichern.

Von den aktuell bewilligten Projekten ist ein Grossteil in den Handlungsfeldern Kulturland, Siedlungsraum und Gewässer aktiv sowie zwei Projekte im Umweltbildungsbereich und ein Projekt im Wald.

Folgende 13 Projekte wurden in der Förderrunde Ende 2022 vom Expertenrat gutgeheissen:

Kulturland

  • Hasenbirnen, Lederapfel & Co für Pratteln (BL): Die Burgergemeinde Pratteln beabsichtigt, einen Teil ihrer Obstgärten artenreicher und mit zukunftsfähigen Baumarten sowie lokalen Sorten klimafitter zu gestalten. Daneben tragen auch diverse Kleinstrukturen zur ökologischen Aufwertung bei.
  • Heckenlandschaft Hochwald (SO): Über das gesamte Gemeindegebiet werden ca. 100 Hecken wieder struktur- und artenreich ausgestaltet. Damit wird ein wertvolles flächiges Netz an Trittsteinen und Vernetzungsachsen für unsere heimische Flora und Fauna geschaffen.
  • Trockensteinmauer Räbehübel (BL): Das ehemalige Rebbaugebiet liegt eingebettet in Naturschutzzonen. Für eine bessere Vernetzung wertvoller Trittsteinbiotope wird ein Teil der noch vorhandenen Trockenmauern als weiterer Trittstein saniert.
  • Ökologische Strukturen für die Kulturlandschaft Rothenfluh (BL): Vielfältige Landschaften entstehen in Rothenfluh durch ein Mosaik an Hecken- und Waldrandaufwertungen, Weiherbau und der Anlage von Kleinstrukturen

Siedlungsraum

  • Naturreicher Seidengarten (SO): Der Vorgarten der Liegenschaft der gemeinnützigen Wohngemeinschaft Seidengarten wird auf 150 Quadratmetern mit einem Naturteich, Ruderalstandorten und Kleinstrukturen ökologisch aufgewertet.
  • Biodiversitätsreiches Alterszentrum Möhlin (AG): Der umgebende Grünraum des Alterszentrums Stadelbach in Möhlin wird naturnah gestaltet mit einer Vielfalt an einheimischen Wildblumen,- stauden und -gehölzen sowie Ast- und Steinhaufen.
  • Vielfalt und Naturnähe am Begegnungsort Wallbach (AG): Die neu entstehenden Aufenthaltsräume bekommen eine einheimische, arten-, farb- und blütenreiche Bepflanzung und eine auentypische Lebensraumvielfalt.

Gewässer

  • Amphibienausstieg Käppelimattbächli (BL): Damit die Amphibien nicht ins unterirdische Gewässersystem gelangen, wird ihr Ausstieg beim Einlaufbauwerk verbessert: Das Gefälle wird verringert, Flachwasserzonen geschaffen, das Sohlensubstrat mit Kalkblöcken und Natursteinen ersetzt sowie Kleinstrukturen als Unterschlupfmöglichkeiten erstellt.
  • Perlenketten am Elbisberg (BL): Eine Perlenkette an Lebensräumen wird hier für den Glögglifrosch geschaffen: Verschiedene Weiher werden saniert und neu angelegt, der umgebende Wald und Waldrand aufgewertet und Kleinstrukturen angelegt. Begleitend finden Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung statt.
  • Alte Saline Rheinfelden – Neues Zuhause für Gelbbauchunken (AG): Anschliessend an die Wohnüberbauung ‘Alte Saline’ werden zwei Weiher gebaut und ökologisch mit Kleinstrukturen ausgestaltet, der Waldrand gepflegt und Neophyten bekämpft.

Umweltbildung

  • Wald- und Flurtag Rütihard (BL): Das Gymnasium Muttenz hat drei Wald- und Flurtage mit allen Lernenden zur ökologischen Aufwertung der Rütihard durchgeführt und sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Wald im Klimawandel beschäftigt. Es sind Bäume gepflanzt, eine Weiherkette am Waldrand erstellt und Hecken angepflanzt worden.
  • Verankerung Klima-Erlebnis-Aktion Pratteln (BL): Die 2021 gestartete Klima-Erlebnis-Aktion in Pratteln wird auch 2023 mit weiteren Schülerinnen und Schülern durchgeführt und partizipativ entwickelt.

Wald

  • Blütenreiche Waldränder Rheinfelden (AG): Bestehende Lücken in den kantonal geförderten Waldrandaufwertungen werden geschlossen, Waldinnen- und -aussenränder mit blüten- und artenreichen Sträuchern und Pioniergehölzen ergänzt und begleitend Ast-, Stein- und Sandhaufen sowie Wieselburgen angelegt.
Naturfonds_Diagramm

Eine detaillierte Übersicht aller Förderprojekte ist auf www.salzgut.ch zu finden.

Weitere Projekte können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per E-Mail an info@salzgut.ch eingegeben werden. Der nächste Eingabetermin ist der 10. März 2023.

 Über den Naturfonds «Salzgut»

Der Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen unterstützt Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversitätsförderung. Er leistet damit einen Beitrag zur Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen und des Umweltbewusstseins der Bevölkerung. Im Fokus stehen lokale Projekte in den Gemeinden, in denen die Schweizer Salinen heimisches Salz gewinnen. Mit dem Naturfonds «Salzgut» wollen sich die Schweizer Salinen im Namen aller Kantone bei den jeweiligen Gemeinden und Regionen bedanken, welche die verlässliche und solidarische Salzversorgung der Schweiz ermöglichen.

 

Ansprechpartner für die Medien

Schweizer Salinen:

Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer
T +41 61 825 51 51,
urs.hofmeier@saline.ch

Carl A. C. Habich, Delegierter für Soleförderung und Nachhaltigkeit
T +41 61 825 51 51,
carlo.habich@saline.ch

Pan Bern AG:
Dr. Andreas Bernasconi, Leiter Geschäftsstelle Salzgut
T 031 381 89 45,
andreas.bernasconi@salzgut.ch

Schweizer Salinen AG, Schweizerhalle, Rheinstrasse 52, Postfach, CH-4133 Pratteln 1
T +41 61 825 51 51, F +41 61 825 51 10,
info@saline.ch, www.salz.ch, www.taufix.ch