Umwelt

Mit Kontinuität im Naturschutz zum langfristigen Erfolg

Vor fünf Jahren wurde der Naturfonds salzgut durch die Schweizer Salinen ins Leben gerufen. Über hundert Naturschutzprojekte hat er seitdem in den Salzabbaugemeinden und -regionen finanziell unterstützt. In der aktuellen Förderrunde kommen zehn weitere spannende Projekte hinzu, die einen wertvollen Beitrag zur Biodiversitätsförderung leisten. Kontinuierliches Engagement und Dranbleiben zahlt sich aus – auch bei unseren Förderprojekten. Darum unterstützt der Naturfonds auch wiederkehrende Projekte, wie das Trinationale Steinkauz-Programm.

Foto Martin Becker

Seit 1999 engagiert sich BirdLife Schweiz mit seinem trinationalen Steinkauzprogramm für die Aufwertung geeigneter Lebensräume in der Nordwestschweiz, Süddeutschland und dem Elsass auf. Das Programm koordiniert eine Vielzahl an Massnahmen und Akteuren in den drei Ländern. Gemeinsam wurden Obstgärten, Rebberge und Weideflächen angelegt oder aufgewertet. Im grenznahen Ausland nahmen so die Steinkauzpopulationen wieder stark zu. 2023 konnte erstmals auch in der Nordwestschweiz wieder eine Steinkauzbrut nachgewiesen werden, nachdem dieser Vogel hier lange Zeit als ausgestorben galt.

Dieser Erfolg soll jedoch nicht das Ende dieses Projekts bedeuten. Vielmehr zeigt er, dass die Massnahmen greifen, die finanziellen Mittel sinnvoll und effektiv eingesetzt sind und mit diesem Ansatz noch mehr erreicht werden kann. Und jetzt heisst es: dranbleiben! Denn trotz umfangreicher Bemühungen fehlt es in der Schweiz weiterhin an ausreichend vielfältigen Kleinstrukturen wie Hecken, Asthaufen, verjüngten Obstgärten und extensiv genutzten Flächen. Der Einsatz zugunsten solcher Lebensraumstrukturen wird deshalb mit Federführung durch BirdLife Schweiz fortgeführt und laufend weiterentwickelt. Neu liegt der Fokus auf der Stärkung des Freiwilligennetzwerks und der Pflege der neu entstandenen Flächen und Strukturen – damit sich der Steinkauz auch in der Schweiz weiter vermehren kann.

Qualitätssicherung durch eine langfristige Pflege

Kontinuität ist ein wichtiger Pfeiler in der Naturschutzarbeit. Oft zeigen sich die gewünschten Erfolge erst Jahre nach den ersten Aufwertungsmassnahmen – nämlich dann, wenn seltene oder besondere Arten die erschaffenen und qualitativ hochwertigen Biotope als neue Lebensräume entdecken und sich dort ansiedeln. Bis dahin braucht es nicht nur Geduld, sondern die Flächen müssen kontinuierlich gepflegt und unterhalten werden, damit sie ihre Qualität nicht verlieren. 

Darum setzt auch der Naturfonds salzgut auf Kontinuität in seinen Förderprojekten. So wird neben dem Neubau von Laichgewässern auch deren Sanierung und Pflege unterstützt. Dadurch erweitert sich das Lebensraumnetzwerk gefährdeter Amphibien, die sich mit den Trittsteinen neue Lebensräume erschliessen und dort langfristig ansiedeln können. Das Förderprojekt ‘Netzwerk Gelbbauchunken in Therwil (BL)’ ist hierfür ein gutes Beispiel.

Der Naturfonds salzgut bleibt dran und unterstützt mit viel Überzeugung und Freude innovative Projekte in den Salzabbaugemeinden und -regionen der Schweizer Salinen: Für den Natur- und Landschaftsschutz, die Biodiversität im Wald, in Gewässern, im Kulturland und in Siedlungen sowie für die Verankerung der Bedeutung der Biodiversität durch Umweltbildung.

111 unterstützte Projekte aus 155 Gesuchen

Seit dem Start von salzgut im Jahr 2020 wurden insgesamt 155 Gesuche eingereicht. Davon hat der Expertenrat insgesamt 111 Projekte in rund 50 Gemeinden in der Nordwestschweiz und in der Region Bex/VD bewilligt.

Für diese 111 Projekte hat der Naturfonds seit Beginn 2020 insgesamt Fördermittel von rund CHF 2.7 Mio. bewilligt.

Förderprojekte 2020-2024

Die neuen Projekte der aktuellen Förderrunde verteilen sich über die Handlungsfelder Kulturland, Gewässer, Umweltbildung, Siedlungsraum, sowie Natur- und Landschaftsschutz. Folgende zehn Projekte hat der Expertenrat in der Förderrunde Ende Oktober 2024 bewilligt:

Kulturland

  • Ein Trittstein-Biotop für Mauer- und Zauneidechsen (BL): Im südexponierten und ganzjährig besonnten Gebiet Iktental und Limberg ergreift die Arbeitsgemeinschaft für Natur und Heimatschutz Sissach Massnahmen zum Schutz der Mauer- und Zauneidechse. Hierfür wird eine Trockensteinmauer mit vielen Nischen und Sandflächen erstellt, sowie Ruderalflora geschaffen und Buschgruppen angepflanzt. Das Projekt fügt sich in eine Landschaft mit vielfältigen bestehenden ökologischen Aufwertungsmassnahmen ein.

Gewässer

  • Zwei Amphibienweiher für die Rütihard (BL): Das Trinkwasserreservoir der Gemeinde Birsfelden befindet sich auf der Muttenzer Rütihard. Das Reservoir hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht und wird durch einen Neubau am gleichen Standort ersetzt. Die Gemeinden Birsfelden und Muttenz haben sich zum Ziel gesetzt, die Umgebung des neuen Reservoirs mit zwei Weihern zur Förderung von Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Fadenmolch zu ergänzen.
  • Netzwerk Gelbbauchunken in Therwil (BL): Der Verein für Natur- und Vogelschutz Reinach möchte mit diesem Projekt im Gebiet Räbgartehag und Erlenhof die dort vorkommende Quellpopulation der Gelbbauchunke unterstützen und langfristig erhalten. Ein systematisch angelegtes Netz von sogenannten «Unkenwannen» schafft Trittsteine für diese Art und ermöglicht so die erfolgreiche Besiedlung neuer Lebensräume.

Natur- und Landschaftsschutz

  • Igelfreundliche Gärten (BL): Igel sind stark im Rückgang und werden auf der Roten Liste der Säugetiere der Schweiz seit 2022 erstmals als potenziell gefährdet eingestuft. Um igelfreundliche Lebensräume in Siedlungen zu fördern, wird Pro Natura Baselland in rund 50 Baselbieter Gemeinden den Kurs «Igelfreundliche Gärten» anbieten. Die Teilnehmenden lernen dabei praxisnah, wie sie ihre Gärten zum Wohle des Igels gestalten können.
  • Fortsetzung Trinationales BirdLife-Steinkauz-Programm Nordwestschweiz (BL und AG): Seit 1999 wertet BirdLife Schweiz im Rahmen des trinationalen Steinkauzprogramms geeignete Lebensräume in der Nordwestschweiz, Süddeutschland und Elsass auf. Im grenznahen Ausland nahmen so die Steinkauzpopulationen wieder stark zu. Im Jahr 2023 gelang die Wiederansiedlung auch in der Nordwestschweiz. Trotz der umfangreichen Bemühungen fehlt es in der Schweiz weiterhin an ausreichend vielfältigen Kleinstrukturen für die bedrohte Art. Mit dem vorliegenden Projekt führt BirdLife Schweiz das Projekt weiter.

Siedlungsraum

  • Mobile Biodiversitätsboxen für Muttenz (BL): In Muttenz werden in den kommenden zwei Jahren rund 30 sogenannte «Mobile Biodiversitätsboxen» aufgestellt. Der Naturschutzverein Muttenz setzt sich mit dieser Massnahme zur Hitzeminderung und zur Förderung der Insektendiversität im Siedlungsraum ein. Die Boxen werden mit Wildkräutern und Kletterpflanzen bepflanzt und schmücken so öffentliche Räume wie Schulen und Kindergärten.
  • Lebensraum für erdnistende Wildbienen in Wegenstetten (AG): Rund die Hälfte der erdnistenden Wildbienenarten sind in der Schweiz bedroht. Deshalb möchte die Gemeinde Wegenstetten mit dem Projekt «Erdnistende Wildbienen» des Kantons Aargau auf einer derzeit ungenutzten Teilfläche des örtlichen Friedhofs einen Lebensraum für diese Bienenarten schaffen. Hierfür werden Sandlinsen, Steinhaufen und Totholzstrukturen angelegt. Zudem werden Blumen- und Magerrasen eingesät sowie blütenreiche Stauden und eine Winterlinde gepflanzt.
  • Mehr als Garten – Vielfältige Wohnumgebung Bubendorf (BL): Die Mieter- und Baugenossenschaft Basel möchte die Biodiversität rund um ihre Liegenschaften aktiv fördern. Deshalb wird in der neu entstehenden Überbauung mit vier Wohnhäusern in Bubendorf ein biodiversitätsreicher Garten angelegt. Geplant sind Bienenhotels, Sandlinsen als Nistplätze für Bienen, Igelhöhlen, Totholzhaufen sowie Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Zusätzlich wird der Garten mit einheimischen Bäumen, Sträuchern, Hecken, Stauden und Ruderalflora bepflanzt.

Umweltbildung

  • Klima-Erlebnis-Aktion Pratteln: Es geht weiter! (BL): Die Klima-Erlebnis-Aktion des Ökozentrums Pratteln geht nun in die vierte Runde. Schülerinnen und Schüler widmen sich hier Themen wie dem Klima-, Umwelt und Artenschutz im Alltag und üben sich im Umweltengagement. Der Kompetenzerwerb erfolgt erlebnisorientiert, interaktiv und partizipativ. Die Kinder und Jugendlichen planen die Projekte selbstständig in einem Workshop und im Unterricht und präsentieren ihre Aktionen während der Thementage.
  • Klima-Energie-Erlebnistage (BL und AG): In vier Gemeinden können sich Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe auf die Klima-Energie-Erlebnistage freuen. Diese sind ein Angebot des Ökozentrums, das seit 2002 an Schulen in der ganzen Schweiz durchgeführt wird. In einem spielerischen und interaktiven Parcours setzen sich die Jugendlichen mit den Themen Energie, Ressourcen und Klimawandel auseinander. 

Eine detaillierte Übersicht aller Förderprojekte finden Sie auf www.salzgut.ch.

Weitere Projekte können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per E-Mail an info@salzgut.ch eingegeben werden. Der nächste Eingabetermin ist der 10. März 2025.

Über den Naturfonds salzgut

Der Naturfonds salzgut der Schweizer Salinen unterstützt Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversitätsförderung. Er leistet damit einen Beitrag zur Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen und des Umweltbewusstseins der Bevölkerung. Im Fokus stehen lokale Projekte in den Gemeinden, in denen die Schweizer Salinen heimisches Salz gewinnen. Mit dem Naturfonds salzgut wollen sich die Schweizer Salinen im Namen aller Kantone bei den jeweiligen Gemeinden und Regionen bedanken, welche die verlässliche und solidarische Salzversorgung der Schweiz ermöglichen.

Ansprechpartner für die Medien

Schweizer Salinen:

Frank Butz, Leiter Unternehmenskommunikation

T +41 61 825 51 63, frank.butz@saline.ch

Pan Bern AG:
Dr. Marlén Gubsch, Geschäftsstelle Salzgut
T 031 381 89 45, info@salzgut.ch

Schweizer Salinen AG, Schweizerhalle, Rheinstrasse 52, Postfach, CH-4133 Pratteln 1
T +41 61 825 51 51, F +41 61 825 51 10, info@saline.chwww.salz.chwww.taufix.ch