Der Mann mit dem Salz ist da
Als Lastwagenchauffeur transportiert Walter Häusermann Salz in die entlegensten Winkel der Schweiz und sorgt dafür, dass unser Land für strenge Winter gerüstet ist. Seine Abnehmer, die Winterdienste, sind ihm dafür sehr dankbar. Einmal wurde eigens für ihn die Brünigstrasse geräumt – damit er an dem Betriebsfest des Winterdienstes teilnehmen und danach sicher heimkehren konnte.
Ein warmer Frühsommertag in Riburg. Nicht viele Leute würden jetzt an Schnee und Eis denken. Doch im Berufsalltag von Walter Häusermann und den Schweizer Salinen spielt der Winter das ganze Jahr über eine wichtige Rolle. In Riburg stehen im Saldome und im Saldome2 zusammen rund 180'000 Tonnen Lagerkapazität für Streusalz zur Verfügung. Die Schweizer Salinen füllen ihre Salzlager bis zum Spätherbst. So sind sie gerüstet, wenn plötzlich viel Schnee fällt. In strengen Wintern benötigt die Schweiz bis zu 350'000 Tonnen Salz, um Strassen, Gehwege und Plätze sicher zu halten.
Als der Winterdienst ihn zur Betriebsfeier einlud
Walter Häusermann ist ein ruhiger Typ, dennoch mag er Geselligkeit. «Das Schöne am Salzausliefern ist, dass man überall hilfsbereite Leute trifft», fasst er bei einem Kaffee zusammen. Pro Jahr legt er 65'000 bis 70'000 Kilometer zurück und beliefert die ganze Schweiz mit Salz. Im Sommer fährt er auch Quarzsand und andere lose Produkte aus, hin und wieder ist er in Frankreich und Deutschland unterwegs.
Doch am wichtigsten und dringendsten ist Walter Häusermanns Einsatz wenn es schneit. Dann sind die Bewohner der Bergtäler, aber auch Touristen darauf angewiesen, dass die Strassen rasch und zuverlässig gesalzen werden. «Da spüre ich manchmal schon, wie dankbar die Menschen sind, wenn ich komme», meint er. Einmal brachte er Salz vor Weihnachten ins Haslital – kurz bevor der lokale Winterdienst sein Betriebsfest abhielt. Spontan wurde er eingeladen, mit dem Personal zu feiern. Bevor er nach dem Fest nach Hause fuhr, räumte ein Spezial-Schneepflug die Brünigstrasse, damit er sicher nach Hause fahren konnte.
Mehr als nur ein Transportjob
Die Schweizer Salinen liefern nicht nur Streusalz aus, sondern unterstützen Winterdienste auch bei ihrer Arbeit. So vermieten sie zum Beispiel mobile Silos. In diesen können die Winterdienste Salz an wichtigen Orten lagern. Walter Häusermann füllt solche Silos direkt auf – ohne dass jemand vor Ort sein muss. «Das ist für die Winterdienste praktisch und hilfreich. Das Schöne ist, dass sie mir auch helfen, wenn es wichtig ist.»
So zum Beispiel bei einem anderen Erlebnis im Berner Oberland, als er einmal bei starkem Schneefall nach Innertkirchen fuhr. Der Winterdienst räumte bei der Aareschlucht den Schnee und half ihm beim Aufziehen der Ketten. So konnte Walter Häusermann das Salz wie bestellt ans Ziel bringen.
Auch kleine Gesten der Dankbarkeit sind nicht selten. Oft gibt es als erstes einen heissen Kaffee, wenn Walter Häusermann ankommt – so auch in der Saline Riburg. Inzwischen hat er ausgetrunken. Er schaut auf die Uhr: «Ich sollte langsam zurückfahren – aber wir sehen uns ja bald wieder!», meint er und verabschiedet sich.
Die Schweizer Salinen gehören den Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein. Sie versorgen die Schweiz nicht nur sicher mit Salz, sondern auch solidarisch. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Transportkosten für Streusalz gleich hoch sind, unabhängig davon ob die Lieferung nach Basel oder ins Münstertal geht?